«Wir nehmen Sie beim Wort und messen Sie an Ihren Taten!»

29. August 2012

Im Hinblick auf die Kantonsratswahlen vom 23. September 2012 hat der WWF Schaffhausen ein Umweltrating durchgeführt. Ziel ist es, seinen rund 2'800 Mitgliedern und der Öffentlichkeit möglichst transparent zu machen, welche Haltung die Kandidierenden für den Kantonsrat zu aktuellen umweltpolitischen Fragen einnehmen. Eine eigentliche Wahlempfehlung wird dagegen nicht abgegeben.

Der WWF ist parteipolitisch neutral, engagiert sich aber für Natur- und Umweltpolitik. Deshalb verfolgt der WWF Schaffhausen den politischen Prozess im Kanton Schaffhausen sehr genau. Das aktuelle Umweltrating soll transparent machen, wie sich die angehenden Kantonsräte in der kommenden Legislatur zu den anstehenden Umweltthemen positionieren. Treu dem Motto „Wir nehmen Sie beim Wort und messen Sie an Ihren Taten“ wird der WWF Schaffhausen ganz genau hinschauen, ob den Worten der Politikerinnen und Politiker auch die entsprechenden Taten folgen werden.

Verfahren und Methode

Da es für den WWF Schaffhausen nicht möglich war, 517 KandidatInnen persönlich anzuschreiben, wurde die Einladung zur Teilnahme am Umweltrating an die Parteien geschickt. Diese wurden gebeten, den Fragebogen an ihre Kandidierenden weiterzuleiten.

Der Fragebogen des WWF-Umweltratings enthält 15 Fragen zu aktuellen umweltrelevanten Themen aus den Bereichen Verkehr, Energie, Natur- und Landschaftsschutz, welche den neu gewählten Kantonsrat in naher Zukunft beschäftigen werden. Alle Fragen sind so formuliert, dass sie mit Ja oder Nein beantwortet werden können. Ergänzt werden diese Fragen durch ausformulierte Stellungnahmen zum persönlichen, beruflichen und politischen Engagement für die Umwelt sowie zukünftige Umweltschwerpunkte der KandidatInnen bei einer allfälligen Wahl in den Kantonsrat.

Die Auswertung des Fragebogens erfolgte durch ein einfaches Punktesystem: umweltfreundliche Antworten (JA) geben 1 Punkt, nicht umweltfreundliche Antworten (NEIN) geben 0 Punkte. Nicht beantwortete Fragen werden nicht berücksichtigt. Für KandidatInnen, welche weniger als 8 Fragen beantwortet haben, wurde der Wert nicht berechnet. Auf der Rangliste erscheinen diejenigen KandidatInnen zuerst, welche auch die Fragen 16 und/oder 17 zu ihrem persönlichen Engagement für die Umwelt und zu ihren zukünftigen Umweltschwerpunkten bei einer Wahl in den Kantonsrat beantwortet haben.

Resultate

Von den 517 Kandidatinnen und Kandidaten haben 71 am Umweltrating teilgenommen. 13 davon sind bisherige Kantonsräte, 58 kandidieren neu. Teilgenommen haben die ÖBS (66% der ÖBS-Kandidierenden), die SP (61%), die AL (22%), die CVP (17%), die EDU (4%) und die SVP (2%). Von allen anderen Parteien sind keine Antworten eingegangen. 

Die Befragung der kandidierenden Politikerinnen und Politiker zeigt mit über 97% eine grosse Zustimmung zum Atomausstieg. Mit über 95% fällt die Zustimmung auch für die differenzierte Besteuerung von Motorfahrzeugen sowie die ökologische Vorbildfunktion der öffentlichen Hand hoch aus. Über 94% der Ja-Stimmen entfallen auf die Themen Aufstockung der Energieförderung für erneuerbare Energien, Umsetzung der Forderungen der Landschaftsinitiative im neuen Raumplanungsgesetz sowie ein zusammenhängendes Radwegnetz im Kanton. Auch die beschleunigte Verfolgung des Zieles einer 2000-Watt-Gesellschaft wird von knapp 93% befürwortet. 

Am wenigsten Zustimmung fanden die Themen ökologische Vorgaben für die Wirtschaftsförderung, Abgaben für die Parkplatzbewirtschaftung für verkehrsintensive Anlagen sowie die Reduktion der Pflichtparkplätze in Verbindung mit autoarmem Wohnen.

Medienmitteilung als PDF

Resultate (PDF)

Gestellte Fragen (PDF)

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