Windpark Chroobach aus Sicht des WWF auf gutem Weg

24. September 2018

Das im Wald geplante Windpark-Projekt in Hemishofen (SH) lässt sich – mit gewissen Nachbesserungen – umweltverträglich realisieren. Zu diesem Schluss kommt eine Beurteilung des WWF. Sie basiert auf Dokumenten der Projektträgerschaft zur Umweltverträglichkeit, in welche der WWF im Rahmen der Begleitgruppenarbeit Einsicht erhielt.

Auch der Kanton Schaffhausen hat im letzten Jahr Ja gesagt zur Energiestrategie 2050 des Bundes und damit zu einem Ausbau der Windenergie. Im Kanton Schaffhausen befindet sich bei Hemishofen ein Windpark-Projekt in Entwicklung. Berichte und Gutachten zur Umweltverträglichkeit sind im Rahmen der Planungsarbeiten soweit abgeschlossen. Der WWF, der bei allen bisherigen Sitzungen der Projekt-Begleitgruppe mitwirkte, hat eine fundierte und unabhängige Beurteilung des Projektes vorgenommen. «Beim Chroobach würde es sich schweizweit um den ersten Windpark im Wald handeln. Wir wollten darum Gewissheit haben, ob wir hinter diesem Projekt stehen können.», sagt Simon Furter, Geschäftsführer des WWF Schaffhausen. Im Rahmen des transparenten und lösungsorientierten Begleitprozesses hat der WWF wichtige Nachbesserungen für die Natur eingebracht.


Auswirkungen auf die Natur vertretbar

Die von WWF Schweiz und dem Umwelt-Beratungsbüro SWILD mit dem Tool «WWF-Windrose» durchgeführte Projektbeurteilung zeigt, dass

  • ausführliche und fachlich fundierte Umwelt-Untersuchungen ausgearbeitet wurden

  • Umweltauswirkungen hauptsächlich im Bereich «schwach» bis «mittel» zu erwarten sind

  • mögliche negative Auswirkungen dank geeigneter Massnahmen auf ein umweltverträgliches Mass reduziert werden

  • verbleibende Auswirkungen kompensiert werden.

«Zusammen mit dem WWF beurteilen wir das Projekt als bewilligungsfähig, sofern die von uns vorgeschlagenen Massnahmen aufgenommen und vertraglich gesichert werden.», fasst Fabio Bontadina, Geschäftsführer von SWILD, zusammen. Zentral sind aus Sicht von WWF und SWILD, dass in den ersten drei Betriebsjahren ein Monitoring durchgeführt wird und der Windparkbetreiber eine Nachbesserungspflicht akzeptiert, sollten die Schädigungen an Vögeln und Fledermäusen grösser ausfallen als erwartet.


Windkraft ist Teil der Lösung

Der Kanton Schaffhausen hat sich bereits vor Annahme der Energiestrategie 2050 für den Ersatz der Kernenergie durch erneuerbare Energien ausgesprochen. In der aktuell laufenden Richtplanrevision sind drei Standorte für Grosswindanlagen im Gespräch, darunter der Chroobach oberhalb von Hemishofen. «Ein idealer Strommix in der Schweiz beinhaltet den Bau von etwa 400 Windenergieanlagen. Dieses Szenario erlaubt es, Windpärke an Standorten zu bauen, wo die Folgen für die Natur vertretbar sind. Beim Windpark Chroobach scheint dies nun erfreulicherweise der Fall zu sein.», sagt Kurt Eichenberger, Koordinator Windenergie beim WWF Schweiz. «Wir hoffen, diesem Standort durch unser Vorgehen eine Chance zu geben und damit eine sachliche Diskussion über Windkraft zu fördern.»

Weiterführende Infos sind der separaten Projektbeurteilung des WWF zu entnehmen. Eine abschliessende Stellungnahme wird der WWF dann später im Rahmen der öffentlichen Auflage des noch anstehenden Nutzungsplanungsverfahrens abgeben.


Ansprechpersonen:

  • Simon Furter, WWF Schaffhausen, Geschäftsführer, Tel. 079 704 42 70

  • Kurt Eichenberger, WWF Schweiz, Koordinator Windenergie, Tel. 079 830 96 80

  • Mirco Lauper und Dr. Fabio Bontadina, Büro SWILD, Experten im Mandat des WWF,
    Tel. 044 450 68 09

Dokumente:

Medienmitteilung (PDF)

Projektbeurteilulng (PDF)

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