Feines Wintergemüse

Wie viel Winter steht auf Ihrem Menüplan?

Ökotipp vom 29. Januar 2013 von Barbara Gehring
Geschäftsführerin WWF Schaffhausen 

Erdbeeren im Januar, Spargeln im Februar, Gurken aus dem Gewächshaus und Pangasius aus Vietnam – heute können wir jederzeit alles haben. Doch dies ist mit grossen Umweltbelastungen verbunden. 2,8 Planeten wären nötig, wenn alle so leben würden wie wir in der Schweiz.
Darum: Liebe Paprika, Tomate, Spargel und Erdbeere, wir mögen euch. Ehrlich! Aber im Winter kommt ihr bei uns nicht auf den Tisch. Es ist nicht nur der bittere Nachgeschmack von Treibhaus und Benzin, von schlechten Arbeitsbedingungen und Wasserverschwendung in wasserarmen Gebieten, der uns den Appetit verdirbt.
Wir sind da egoistisch: Wir denken auch an unsere Gesundheit. Und an die Gesundheit der Natur. Denn von je weiter her Gemüse und Früchte kommen, desto schlechter.
Heimisches Wintergemüse hat gegenüber importierten Gemüsesorten einen Riesenvorteil: Während importierte Auberginen, Tomaten und Peperoni bei Lagerung und Transport schon einen Teil ihrer Vitamine eingebüsst haben, sind viele heimische Wintergemüse besonders vitamin- und nährstoffreich. Deshalb ist es höchste Zeit, das Rampenlicht auf einige eidgenössische Exoten zu richten, die völlig zu Unrecht nur noch selten auf dem Speiseplan stehen. Kennen Sie Pastinake, Schwarzwurzel und Topinambur? Je  bunter und abwechslungsreicher das Wintergemüse, desto gesünder,

Vergleichen Sie: Wer im Februar ein Kilo aus Kalifornien oder Mexiko eingeflogene Spargeln in den Einkaufskorb legt, kauft 5 Liter Erdöl mit. Die gleichen Spargeln aus der Schweiz im Mai begnügen sich mit 0,3 Litern pro Kilo.
Die Gewächshaus-Gurke aus Belgien, im Februar gekauft, verbraucht
1,1 Liter Erdöl, die Freilandgurke aus der Schweiz im Juni hingegen noch 0,1 Liter.

Etwas Leckeres auf den Teller bringen und gleichzeitig der Erde Gutes tun ist leichter gemacht, als Sie denken. Lassen Sie sich von Ideen, Tipps und Tricks zum nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln inspirieren. Durch Ihr Einkaufsverhalten, Ihre Ernährung und Ihre Rezeptewahl können Sie einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Entdecken Sie die leckere Rezepte mit Wintergemüse auf wwf.ch.
Zugegeben, Nüsslisalat mit warmem Käse und karamellisierten Fenchelsamen oder Schwarzwurzeln in Orangenbutter geben mehr zu tun, als ein paar fade Treibhaustomaten aufzuschneiden. Aber – der grössere Zeitaufwand lohnt sich. Probieren Sie es aus, Wintergenüsse mit Wintergemüse! 

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