Bei der Ferienplanung auch ans Klima denken

Ökotipp vom 13. März 2012 von Barbara Gehring
Geschäftsführerin WWF Schaffhausen 

Der Klimawandel ist eine Tatsache. Wie schnell und um wie viele Grad sich das globale Klima erwärmen und wie hoch der Meeresspiegel steigen wird, hängt auch von unserem persönlichen Verhalten ab. Nicht nur die Inselgruppe der Malediven – eine beliebte Feriendestination von Herr und Frau Schweizer – ist durch den Klimawandel direkt bedroht. Schon mussten einige Inseln der Malediven aufgegeben werden, da der Meeresspiegel gestiegen ist. Weitere Inseln werden folgen.
Millionen Menschen rund um den Globus wohnen direkt an der Meeresküste.
Auch der Flugverkehr trägt zum Klimawandel bei: Je weiter der Flug, desto schädlicher fürs Klima. „Fliegt auf die Malediven, bevor sie untergehen und alle Korallenriffe durch das zu warme Meerwasser abgestorben sind.“ So könnte ein zynische Ferienwerbung heissen.

Wir alle gehen gerne an einen Ort in die Ferien, wo die Natur intakt ist. Bei der Reiseplanung werden der Schutz von Natur, Klima und Umwelt oft nicht berücksichtigt. Doch wie klimaschädlich ist Fliegen wirklich? Und wie gut schneiden Reisen per Bus und Bahn ab? Die aktuelle Nummer „umwelt“ des bafu (Bundesamt für Umwelt) gibt im Artikel „aufmerksam mobil“ Antwort auf diese Fragen. Es werden Städtereisen London, Prag und Budapest in Bezug auf den CO₂-Ausstoss miteinander verglichen. Um es gleich vorwegzunehmen: Die Bahn schneidet wesentlich besser ab als das Flugzeug. Eine Bahnreise belastet das Klima 12 bis 20 Mal weniger, als die selbe Reise per Flugzeug. Die Reise per Bus emittiert rund 3 x mehr CO₂ als per Bahn. Für Ihre Reiseplanung finden Sie alle Informationen, auch die zum CO₂-Ausstoss, auf www.routerank.com.

Nie werde ich meine Reise nach Ostpolen vergessen. Ich fuhr über Dresden, Wroclaw und Warschau und übernachtete unterwegs. Die Landschaft veränderte sich und die Geschwindigkeit wurde langsamer. Im Zugsabteil kam es zu vielen interessanten Begegnungen. Dabei lernte ich viel über Land und Leute. Wenn ich geflogen wäre, wären alle die eindrücklichen Erlebnisse unterwegs nicht möglich gewesen. Die Reise ist jeweils bereits Teil meiner Ferien.

Ich verbringe meine Ferien an Orten, die per Bahn gut erreichbar sind. Mein Ferienglück hängt nicht davon ab, wie viele tausend Kilometer von zu Hause ich weg bin. Natur und Klima danken es.